Römische Funde aus dem Kirchspiel Emsbüren

Vorwort

Der Katalog stellt eine Zusammenfassung des Fundmaterials dar, welches in den Jahren 1995 - 2006 von Heinz - Werner Meyersieck und Hartmut Oosthuys bei systematischen Feldbegehungen im südlichen Landkreis Emsland gefunden wurde.

Als aktive Mitglieder des Freundeskreises für Archäologie in Niedersachsen e.V. und der Römer AG im FAN sehen die Autoren diesen Fundkatalog als notwendig gewordenen Beitrag und als Grundlage für die zukünftige Römerforschung im südlichen Emsland und in den übrigen Landkreisen Niedersachsens.

Die vorläufige Fassung des Fundkataloges ist zur Einsichtnahme für die Teilnehmer des Kolloquiums - Römer an der Ems / Lingen / November 2006 - konzipiert. Die endgültige Fassung, in der die Fotos durch Zeichnungen ersetzt werden, wird von Dr. Joachim Harnecker wissenschaftlich überarbeitet und ist für eine Veröffentlichung im Umfeld der Kalkriese Publikationen vorgesehen.

Die römischen Altfunde aus dem Untersuchungsgebiet wurden nicht berücksichtigt, da hier bezüglich der Fundstellen, Bestimmung und Datierung nur sehr unsichere Überlieferungen vorliegen.

Die Autoren enthalten sich der Interpretation des Fundmaterials hinsichtlich der nahe liegenden Zusammenhänge mit den römischen Feldzügen in Germanien.

 

Einleitung

Die Mehrzahl der Fundstücke besteht aus Kupferlegierungen, handelt es sich um ein anderes Metall ist es in der jeweiligen Beschreibung vermerkt.

In der Regel zeigen die Funde, abgesehen von einigen gut erhaltenen Ausnahmen, einen eher schlechten Erhaltungszustand. Da das Fundmaterial ausschließlich aus der Pflugschicht von Ackerflächen stammt, ist dieser Zustand in erster Linie auf die intensive Ausbringung von Gülle und die starke mechanische Belastung zurückzuführen.

Einige der im Fundkatalog vorgestellten Funde konnten bisher, auch von wissenschaftlicher Seite, zeitlich oder typologisch nicht eingeordnet werden. Da sich diese Stücke aber auf den Fundplätzen mit dem zweifelsfreien römischen Material fanden, sind hier Zusammenhänge nicht auszuschließen. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, das auf Grund der meist nur fragmentarischen Erhaltung, hier ein erheblicher Unsicherheitsfaktor besteht und daher können einige als römisch bezeichnete Fundstücke auch aus germanischer Produktion stammen.

Sämtliches Fundmaterial, darunter auch das augusteische, fand sich im Untersuchungsgebiet bisher nur im Bereich von germanischen Siedlungen. Es kann sich hier um eine Forschungslücke handeln, da Feldbegehungen hauptsächlich in germanischen Siedlungsbereichen durchgeführt wurden. Es stellt sich die Frage warum augusteisches Fundmaterial, das von wissenschaftlicher Seite mit den römischen Feldzügen in Verbindung gebracht wird, hier im Zusammenhang mit germanischen Siedlungen steht.

Für das Vorkommen von römischen Importwaren in germanischen Siedlungen der jüngeren römischen Kaiserzeit ist in erster Linie ein gut organisierter Fernhandel zu vermuten, der eventuell durch Zwischenhändler weiter transportiert wurde. Römische Handelsschiffe umsegelten mit ihrer Fracht die Nordsee und fuhren in die Flüsse hinein. Ufermärkte wurden angelaufen, wo eine soziale Oberschicht Abnehmer der Luxuswaren sicherstellte. Von hier wurden die bei den Germanen begehrten Waren auf Wagen umgeladen und weiter in die im Landesinneren gelegenen Siedlungen verbracht.

Mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung von Heinz - Werner Meyersieck / Hartmut Oosthuys

Münzen Fundort Gleesen


Rheinische Kelten, Potin - Regenbogenschüsselchen, Fragment,
1. Jh. v. Ch., 1,14 gr.,
FO: Gleesen, Gde. Emsbüren.


Mittelrheinische Kelten, Quinar, Sitzendes Männlein,
2. Hälfte 1. Jh. v. Ch., 1,07 gr.,
FO: Gleesen, Gde. Emsbüren


Augustus, Denar, Gaius / Lucius Typ, 2 v. Ch. - 1 n. Ch.,
2,23 gr., RIC 210, FO: Gleesen, Gde. Emsbüren.

Augustus, As, Lugdunum, Vs. Gegenstempel VAR, 7 - 3 v. Ch., 7,43 gr.,
FO: Gleesen, Gde. Emsbüren.

 




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